Mittwoch, 23. Dezember 2015

NGH16: Short Call -> Strangle/3xgerollt [-closed-]

Gestern wurde ein 3er Call im Natural Gas verkauft mit etwas über 60 Tagen Restlaufzeit. Der Rücksetzer am Vortag war einfach relativ heftig, vor allem in den kürzeren Kontrakten. Was den Trade noch interessant macht sind die hohe IVR, der zwar überhitzte aber völlig intakte Wochentrend und die nicht gerade bullische Saisonalität. Auch die Liquidität ist gut. Ursprünglich wollte ich nur einen Spread verkaufen, wurde dann aber durch eine Webinarreihe von Jens Rabe ermutigt, dass man hier keine Angst haben muss. Letztere rührt vor allem noch aus verlustreichen Trades des Vorjahres her, da NG sehr wilde Bewegungen machen kann.




Update 27.12.2015: Die Erholung läuft weiter und der Call ist nun ziemlich exakt an der 50% Marke. Somit handel es sich um eine "lästige" Situation. Denn eigentlich will ich nicht eingreifen, man sieht wie weiter der 3er Call entfernt ist. Fakt ist aber, NG hat im Daily ein Kaufsignal ausgebildet und man sollte sich schon an die Regeln des Adjustierens halten und die hohe IV kommt da sehr gelegen. Ich habe mir es angesehen, es gibt ja einige Varianten: zB den Call nach hinten in den nächsten Monat rollen. Hier hat man noch gute Liquidität, leider handeln aber die futures recht unterschiedlich hinsichtlich des Preisanstieges, man könnte sagen dass vor allem in den kurzen future-Laufzeiten "die Musik spielt". Deswegen kann man zwar nach hinten rollen auf ein 10er Delta, liegt aber hier wieder nur auf einem 3er Strike da der Markt in den späteren Kontrakten offenbar Beruhigung sieht. Sympathischer ist mir sogesehen der 1.5er put im selben Monat. Hier hat man sehr gute Liquidität und das Delta ist bei -0.07! Der Gedanke dass allerdings ein Abwärtschub kommt, gefällt mir nicht. Aber genau das ist ein wichtiger Punkt- ich will ja keine wenn-dann Szenarien traden sondern einen Plan umsetzen. Und dazu gehört es eben auch, die Regeln umzusetzen, denn niemand kann vorhersehen wie die Zukunft aussieht, auch nicht in 1 Woche. Sollte eine kürzere Beruhigung einkehren könnte ein so entstandener Strangle einiges an Geld in die Kassa spülen. Ich sehe mir die Situation morgen Nachmittag in ruhe an.
Eben habe ich noch eine Idee- da ich zwei Call stillhalte werde ich vermutlich einen davon belassen und den zweiten zum Strangle erweitern. Und am Ende sehe ich mir an was insgesamt rauskommt.



Update 29.12.2015: Wer den Blog verfolgt, dem war klar dass man dem bunten (Preis-)treiben nicht tatenlos zusehen kann. Gestern gab es wieder einen kräftigen Schub nach oben mit rund 7%, im Frontmonat glaube ich sogar über 8 oder 9%! Die Calls waren beinahe an der 100% Marke und nun habe ich überlegt, was man tun kann. Zunächst habe ich nochmal ein Rollen nach hinten überprüft was aber vor allem wegen der mäßigen Liquidität der Apriloptionen nicht in Frage kam. Deswegen habe ich mich letztlich entschieden die Calls auf einen 3.3er Strike zu rollen bei einem ca. 0.07er Delta und je 120USD Prämie. Dies wäre nur geringfügig weniger als die ursprüngliche Prämie und könnte somit schon einen schönen Teil des Verlustes abfedern. Okay.. allerdings sollte man bedenken dass der Tageschart nun sehr bullish geworden ist und gleichzeitig der Abwärtstrend weiterhin bearish bleibt. Die implizite Vola, also die Höhe der Prämien sind weiterhin sehr gut. Nichts genaues weiß man aber nicht weshalb dann zwei 1.65er puts dagegen geschrieben werden, ebenfalls bei Delta 0.07 und schon beinahe zuviel Prämie aus Risikogesichtspunkten. Aber so ist es wenn man in einem high-Vola Umfeld agiert, es macht den Vorgang des Adjustierens sehr einfach. Es gilt nun den entstandenen Verlust von 270USD zu drücken bzw evtl sogar den Trade noch in den Gewinn zu bringen aufgrund der hohen Prämien. Ich werde den Strangle nicht wie üblich bei 20%, sondern schon 50% Restwert zurückkaufen. Denn dann bliebe trotzdem ein Gewinn übrig. Ich fühle mich wieder wohl mit dem Strangle, man muss sich auch vor Augen halten dass die Oberseite 41% und die Unterseite 30% entfernt liegen! Nungut, wir werden sehen, jedenfalls muss weiterhin so richtig viel passieren damit ich mit dieser Position wieder Schwierigkeiten bekomme.




Update 30.12.2015: Es hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Die Rechnung und Idee der Adjustierung sieht folgendermaßen aus (die Tabelle bezieht sich auf einen einzelnen Strangle):

Update 8.1.2016: Ich hätte wohl noch eine Woche Beruhigung gebraucht, aber dem war nicht so.- Heute schießt der Preis über 3% nach oben und die Calls sind 50% im Verlust. Da ich mich einfach nichtmehr wohl fühle und den Trade gerne break-even durchbringe wird einfach nach hinten in den nächsten Monat gerollt mit einem Rollgewinn von 84USD. Der Strangle [-c3.4er/ -p1.85er] bringt 330USD ein und das Gewinnziel liegt bei leicht über 50%, konkret bei 180 USD. Zählt man das zusammen kommt man auf 260USD Gesamtgewinn, womit unter dem Strich ein Verlust von 8USD übrig bliebe. So sieht es jedenfalls der Plan vor. Die Restlaufzeit hat sich nun wieder von weniger als 60 Tagen auf 80 Tage erhöht, die Deltas liegen jeweils bei +/- 0.07! Es bleibt spannend, die Sache wird jedenfalls dann nicht aufgehen wenn es sich hier nichtmehr um einen Short-Squeeze sondern um eine komplette Trendwende handelt. Bemerkung: Das Risiko wurde bei mir weiter reduziert, da ich meine Positionsgröße von je 2 Kontrakten auf je 1 Kontrakt reduziert habe.



Update 12.1.2016: Der Trade bleibt extrem herausfordernd. Durch den Fehlausbruch 1 Tag nach der Adjustierung und erneuten Rückgang heute um fast 4% liegt der Strangle im Minus und ist nun delta-asymmetrisch. Was nun? Ein Rollen nach hinten ist nicht möglich, da es in meiner Handelsplattform im nächsten Monat aus irgendeinem Grund keine Kursnotierungen gibt. Okay. Also Planänderung: Durch das Rollen auf einen 3.1er Call/ 1.75er Put gib es 370USD Prämie, durch den diesmaligen Rollverlust von rund 80USD liegt der Trade wieder so wie zu Beginn- bei -276USD. Also in Wahrheit alles okay und noch kein Grund die Adjustierung als negativ zu betrachten. Die Deltas werden nur marginal um je 0.01 erhöht und die Position ist wieder deltaneutral. Das Risiko wurde nicht erhöht, was ein entscheidender Punkt ist. Ich besinne mich und behalte mein Gewinnziel bei ca. 50% womit ein Gesamt-Exit auch im Idealfall nichtmehr im Gewinn enden kann. Allerdings bleibt die Idee aufrecht, nämlich den Verlust (-276USD) auf nun 80USD zu reduzieren. Kommt Liquidität in den nächsten Monat rein, schaue ich mir ein neurliches Rollen nach hinten an. auch ein drittes Rollen könnte Sinn machen wenn nötig, da im Gewinnfall der Ausgangsverlust noch immer etwas gedrückt werden könnte.




Update 14.1.2016: Letzte Chance: Wenn NG heute ein neues Tief generiert am Ende des Tages werde ich morgen evtl. komplett rausgehen. Damit der Strangle neutral bleibt wird heute noch ausnahmsweise der 3.1er auf einen 3.0er call mit Gewinn gerollt (+66USD). Die Idee: geht es morgen nach unten komme ich vermutlich plusminus Null raus, der heutige Rollgewinn bleibt aber aufrecht.





Update 16.1.2016: Wie in meinem Channel berichtet wurde der Trade gestern beendet. Negativ dabei ist dass der Plan der Adjustierung einfach nicht aufgehen wollte. Positiv hingegen ist dass der Trade zwar einwenig Zeit und Aufwand bedeutet hat, letztendlich aber der ganz ursprüngliche Verlust praktisch nicht überstiegen wurde (knapp 10USD zusätzlicher Verlust). Kleiner Wehmutstropfen- ich lag ganz am Anfang schon 200USD vorne mit der Adjustierung, also kurz vor meinem Gewinnziel, aber so ist das nunmal im Trading. Ich glaube es gibt viele Wege aber meistens keine einzige "beste" Lösung da diese wie immer auch vom Tradingstyle abhängig ist.







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